ÖGSV Tischtennisnationalteam in Ungarn erfolgreich!
Nach den sehr guten Platzierungen bei den Deaflympics 2017 begann bereits die Vorbereitung der EM-2019. Mit lediglich einem einzigen Lehrgang als unmittelbare Einstimmung für Ungarn fuhr Nationaltrainer Johann Weitlaner mit gemischten Gefühlen zum Turnier. Vor Ort wurden unsere Aktiven zudem mit der Tatsache konfrontiert, dass nach einigen Absagen und auch Visa-Problemen letztendlich nur 4 Mannschaften teilnehmen konnten. Somit von der Standortbestimmung nicht gerade ein Highlight.
Die einzigen Lichtblicke waren: mit Pishchuk Dimitrij war ein Viertelfinalist der Deaflympics anwesend und seine Mannschaftskollegin Kondratova Anna erreichte in Samsun immerhin das Semifinale.
So war für unsere Spieler auch klar: die Ergebnisse sollten schon sehr gut sein, alles andere
wäre eine Enttäuschung.
In der Mannschaft konnten die Spieler, bis auf das zu hohe 0:3 gegen Russland, mit dem zweiten Platz auch ein erwartetes Ergebnis erzielen. Hier zeigte sich in den entscheidenden Phasen der übergroße Respekt vor den russischen Akteuren (statt einem möglichen knapperen Ergebnis – eine deutliche Niederlage). Daran muss bis 2019 jeder einzelne im mentalen Bereich arbeiten. Die beiden ungarischen Mannschaften konnten sicher bezwungen werden, was angesichts des Leistungsniveaus unseres Teams „papierformmäßig“ zu erwarten war. Dennoch Gratulation dazu, es ist nämlich auch nicht immer ganz leicht gegen vermeintlich schwächere Gegner die Konzentration bis zum Sieg aufrecht zu erhalten.
Im Mixed-Doppel konnte Luki nach Rücksprache mit Chrisi und Jonny mit der Semifinalistin der Deaflympics zusammen spielen und damit war klar: diese beiden sind das beste Doppel. Sie wurden ihrer Favoritenrolle auch gerecht und gewannen ohne Satzverlust ganz klar diesen Bewerb. Die anfängliche Nervosität an der Seite einer so erfolgreichen Spielerin zu agieren, legte Luki im Laufe der Spiele immer mehr ab und so konnte er auch die Überlegenheit den anderen Doppeln gegenüber genießen. Aus Damenmangel konnten wir kein zweites Mixed bestreiten.
Im Doppelbewerb waren dann Damen und Herren gemischt (wegen der geringen Teilnehmerzahl kam dies so zustande). So konnte auch Erwin einen „Goldgriff“ machen – er durfte mit Pishchuk zusammen spielen. Dies bedingte dann auch, dass unser Paradedoppel Chrisi und Luki hart zu kämpfen hatten, um den 1. Platz zu erringen. Mit viel Kampfgeist und Routine retteten die beiden knappe Sätze und Spiele und wurden durch die direkt gewonnene Partie (gegen Erwin und Dimitrij nach 1:2 noch 3:2) Sieger des Doppelbewerbs.
Hier war allerdings ganz deutlich zu sehen, dass es dringend notwendig sein wird, viel öfters Doppel gemeinsam in vielen, vielen Lehrgängen zu trainieren, wenn wir eine Chance auf ein gutes Ergebnis bei der EM nächstes Jahr haben wollen.
Der Herren-Einzel Bewerb brachte dann die erwartete Reihenfolge: 2. Luki, 3. Chrisi, 4. Erwin. Allerdings wäre hier noch viel mehr möglich gewesen, wenn die mentale Vorbereitung intensiver betrieben worden wäre. Schade, da wir mit dem Sieg von Chrisi gegen Dimitrij sehr wohl sehen, was wir bei vermehrter Trainings-, Lehrgangs- und Matchdisziplin erreichen können. Auch wenn es in diesem Spiel für den besten Spieler des Turniers um nichts mehr ging, gewinnen ist in so einer Situation dennoch ein gutes Ergebnis.
Herzliche Gratulation von meiner Seite aus an alle Spieler zu den guten Ergebnissen. Wie schon gesagt: nicht immer ist es leicht gegen papierformmäßig schlechtere Gegner zu gewinnen und die Spiele gegen Russland zeigen unsere Stärke sehr wohl auf.
Zum Schluss möchte ich als Nationaltrainer sowohl unserem neuen TD Günther, Barbara, Ulli und Thomas dafür danken, dass es uns durch ihre Arbeiten ermöglicht wurde, an diesem Turnier teilzunehmen. Für die EM 2019 wird es unbedingt notwendig sein Sponsoren zu finden, damit wir uns wieder – wie zu den Deaflympics – mit einer guten, semiprofessionellen Vorbereitung so teuer wie möglich verkaufen können.
Bericht: Mag. Johann Weitlaner (Nationaltrainer)
Veröffentlicht am 4. April 2018 um 10:08